Holy Flow – Vielfalt im Fluss: Ein interreligiöses Festival für Verständigung und Kreativität
Wie können wir Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen bauen? Das interreligiöse Festival Holy Flow bringt Menschen unabhängig von Religion, Geschlecht, Alter und kulturellem Hintergrund zusammen. Am 24. Mai 2025 entsteht in Cottbus (Brandenburg) ein lebendiger Raum für Austausch, Dialog und gemeinsames kreatives Erleben.
Festival Holy Flow am 24. Mai – Kunst, Begegnung und Austausch für alle
Wann: 24. Mai, 10:00 – 18:00 Uhr
Wo: Menschenrechtszentrum Cottbus e.V., Bautzener Str. 140, 03050 Cottbus
Eintritt frei!
Am 24. Mai steht das Festival von 10:00 bis 18:00 Uhr allen offen, die sich für den Austausch zwischen Kunst und Religion interessieren. Dort wird es folgende Workshops zum Mitmachen geben:
- Improvisationstanz mit Ioannis Avoukamidis
- Nahöstliche Musik und Liturgie mit Tayfun Guttstadt
- Ebru-Malen mit Mine Güccük
- Schreibperformance mit Anna Lublina
Außerdem gibt es musikalische Darbietungen mit Tayfun Guttstadt und ein Interreligiöses Panel zum Thema „Wie viel Religion braucht die Demokratie?“ mit folgenden Teilnehmenden geben:
- Jalda Rebling – jüdische Kantorin/Chasan
- Razan Alshash – Muslimas Netzwerk Brandenburg
- Nouria N. Asfaha – Diversity Coach, Seelsorgerin
- Dorothea Gauland – ev. Pfarrerin für den interreligiösen Dialog, EKBO
- Dr. Vanessa Rau – Moderation, Referentin Zentrum für Dialog und Wandel
Der Tag beginnt mit einer Begrüßung von Eike Belle, Dezernentin für Soziales, Jugend, Bildung und Integration der Stadt Cottbus gefolgt von spirituellen Impulsen & Ritualen, wie Storytelling zur Einführung und einer Verabschiedung zum Abschluss des Tages mit Jalda Rebling. Weitere Aktivitäten sind ein Speed-Dating-Format für aktiven Austausch und freie, kinder- und familienfreundliche Kreativangebote für alle Generationen.
Programmübersicht:
10:00 – Begrüßung (Eike Belle, Dezernentin für Soziales, Jugend, Bildung und Integration der Stadt Cottbus)
10:30 – Workshops I (Impro-Tanz · Nahöstliche Musik · Schreibperformance)
12:15 – Musik-Performance
12:30 – Mittagspause
13:30 – Workshops II (Impro-Tanz · Nahöstliche Musik · Schreibperformance · Ebru-Malen) (bis 15:30 Uhr)
15:15 – Musik-Performance
15:30 – Panel: „Wie viel Religion braucht die Demokratie?“
17:00 – Musik-Performance
17:30 – Verabschiedung: Licht auf deinem Weg
„Sich über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg zu verständigen, ist schon nicht einfach. Wenn es dann noch um unterschiedliche Religionen geht, sind die Unsicherheiten noch größer. Der interreligiöse Workshop Holy Flow möchte helfen, Brücken zwischen den Kulturen und Religionen zu schlagen: über gemeinsames Erzählen, über Musik, Tanz und andere kreative Angebote.“ – so Simon Klaas, Initiator und evangelischer Pfarrer
Das sind unsere Künstler:innen
Anna Lublina ist Performance- und Sozialkünstler:in aus Berlin und beschäftigt sich in der künstlerischen Praxis mit Diaspora als kreative Form und politischer Haltung. Im Workshop werden Trauerstrukturen aus der aschkenasisch-jüdischen Tradition genutzt, um gemeinsam Texte zu verfassen, die den Verlust von Wasser in unserer Umwelt betrauern – ein poetischer, kollektiver Schreibprozess zwischen Erinnerung und ökologischer Verantwortung.
Mine Güccük bringt die faszinierende Kunst der Ebru-Malerei – auch bekannt als marmoriertes Papier – zum Festival. In ihrem Workshop lernen Teilnehmende die Technik des Malens auf Wasser kennen, bei der sich Farben auf poetische Weise begegnen, ohne sich zu vermischen – ein Sinnbild für kulturelle Vielfalt und Harmonie.
Tayfun Guttstadt, Musiker und Religionswissenschaftler, lädt zu einer klangvollen Reise durch die musikalischen und liturgischen Traditionen des Nahen Ostens ein. In seinem interaktiven Workshop erkunden die Teilnehmer:innen die Ästhetik und Gemeinsamkeiten muslimischer, jüdischer und christlicher Musik – lebendig vermittelt durch zahlreiche Hörbeispiele.
Ioannis Avakoumidis, international tätiger Tänzer und Choreograf, gibt einen Workshop in Tanzimprovisation, bei dem der Fluss der Bewegung im Mittelpunkt steht. Durch spielerische und strukturierte Übungen lädt er dazu ein, die eigene Ausdruckskraft zu entdecken und gemeinsam mit der Gruppe in einen kreativen Bewegungsdialog zu treten.
Über das Veranstaltungsort:
Das Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. betreibt die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus auf dem Gelände des ehemaligen „Königlichen Centralgefängnisses Cottbus“. Der historische Haftort war 142 Jahre lang in Betrieb. Während der Zeit des Nationalsozialismus und der SED-Diktatur wurden hier zahlreiche politische Gegnerinnen und Gegner inhaftiert. Heute erinnert die Gedenkstätte an das Leid der Verfolgten und setzt sich für die Aufarbeitung politischer Repressionen ein.
Über die Idee des Projekts:
Der Fluss als Symbol für Dialog und Vielfalt
In vielen religiösen und kulturellen Traditionen spielt das Bild des Flusses eine zentrale Rolle. In der Bibel entspringt im Garten Eden ein Strom, der sich in vier Flüsse teilt und das Land bewässert. Im Koran fließen Paradiesflüsse mit Wasser, Milch, Honig und Wein. Ähnlich fließen durch Brandenburg die Elbe, Oder, Havel und Spree – sie verbinden Städte und Menschen, spenden Leben, schaffen aber auch Grenzen. Holy Flow nimmt diese Symbolik auf, um Brücken zwischen den Kulturen zu bauen: für mehr Verständnis und Inklusion.
Vielfältige Formate für ein gemeinsames Erlebnis
Das Holy Flow Festival verbindet Kunst, Spiritualität und interreligiösen Dialog in einem offenen und kreativen Rahmen. Das Festival ist in zwei Teile gegliedert: eine öffentliche Veranstaltung, bei der alle Interessierten willkommen sind, und ein Netzwerktreffen, das speziell für eingeladene Akteur:innen aus Kunst, Kultur und Religion gedacht ist.
Das Netzwerktreffen – Vertiefung und Austausch für Fachleute
Nach dem öffentlichen Workshop folgt am 25. Mai eine Veranstaltung für eingeladene Gäste aus Kunst, Kultur und religiösen Gemeinschaften. In diesem Netzwerktreffen geht es darum, gemeinsame Ideen zu entwickeln, mögliche Kooperationen zu besprechen und nachhaltige Verbindungen zwischen Kunst und interreligiöser Arbeit zu stärken. Der Fokus liegt auf dem Austausch von Erfahrungen, Herausforderungen und Visionen für zukünftige Projekte.
Gemeinsam ein Zeichen setzen
Holy Flow lädt alle ein, die sich für interreligiösen Austausch und kreativen Ausdruck interessieren – unabhängig von Alter, Herkunft oder Glaubensrichtung. Mit diesem Festival wollen wir nicht nur den Dialog stärken, sondern auch langfristig ein Netzwerk für Verständigung und Toleranz aufbauen.
Bei Interesse oder Rückfragen melde dich gerne bei der Ansprechpartnerin dieses Projekts:
Anna Andrievskaya: pr@highartbureau.com
Gefördert vom Projekt Weißt du Wer ich bin? des Bundesministerium des Innern und für Heimat in Umsetzung der Ziele der Deutschen Islamkonferenz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und von der Dr. Buhmann Stiftung für interreligiöse Verständigung
Zur Projektbeschreibung geht’s hier!
Unsere Partner:
Makom e.V. ist nicht nur ein bekannter und interdisziplinärer Verein für jüdische Kunst und Kultur in Brandenburg, sondern auch aktives Mitglied der lokalen jüdischen Gemeinde. Durch die zielgenaue Verbindung zwischen Menschen jüdischen Glaubens und Kultur unterstützt der Verein und seine Gründerinnen das Projekt mit aktivem Netzwerk, großer Erfahrung und Perspektiven.
Muslimas Netzwerk Brandenburg ist ein aktives und vielseitig agierendes Netzwerk. Sie beschäftigen sich mit Fragen der Integration, des muslimischen Lebens in Brandenburg, der Rolle von Frauen in den Gemeinschaften, der Bildung der Kinder und tauschen uns über diskriminierende Erfahrungen aus. Dadurch wollen wir unsere Interessen gemeinsam formulieren und vertreten und einen Beitrag zur Akzeptanz der Musliminnen, aber auch aller Muslime in Brandenburg leisten. Wir stehen ein für: gesellschaftliche Vielfalt, Religionsfreiheit, ein positives und friedliches Zusammenleben, Austausch und Zusammenarbeit zwischen muslimischen und nicht-muslimischen Frauen auf Landesebene.
Simon Klaas und die Ev. Gesamtkirchengemeinde Region Forst sind nicht nur Projektträger. Herr Klaas beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit interreligiösem Dialog und offenem Austausch für mehr Miteinander über die universelle Sprache der Kunst. Das Zusammenbringen von mehreren Perspektiven gelang ihm nicht zuletzt im erfolgreichem Format Preacher Slam, an dem alle Glaubensrichtungen unserer Zeit vertreten waren.