Gemeinsame Sprache finden 2024
Seit 2022 bieten Georgien und Armenien eine neue Heimat für die immer mehr vor Krieg und Unruhen geflohenen Kinder und Jugendlichen mit ihren Familien. Die meisten sind von den Erfahrungen gekennzeichnet und brauchen neue Impulse und Motivation, um weiterzumachen.
Mit unseren engagierten Partner:innen und Künstlerteam und der Unterstützung vom Auswärtigen Amt waren wir vor Ort, um junge Menschen aus der Ukraine, Georgien, Armenien, Russland und Bergkarabach dazu zu ermutigen, gemeinsam eine neue Sprache zu kreieren. Eine Sprache, die unabhängig von Kultur, Herkunft, Behinderung, Geschlecht o.a. gesprochen und verstanden werden kann. Angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen, insbesondere der anhaltenden Konflikte, sehen wir die Notwendigkeit, diesen Ansatz fortzuführen und weiterzuentwickeln.
Der Fokus in diesem Jahr lag auf das Thema der tatsächlichen Sprache durch Bewegung, den eigenen Körper, Gestik unter Einbezug von Musik und Raum – der als ein Symbol für unsere Umwelt steht.
In zehn Tagen voller Workshops, unzähligen Lächeln und auch Tränen, verschiedensten Sprachen und Kulturen gepaart mit 100 Stunden gespielter Musik, gesungenen Liedern, getanzten Emotionen und dazu hunderten gegessenen Khachapuri ist unsere wunderbare Projektidee Wirklichkeit geworden: die Idee einer kleinen Gesellschaft, die gleichwertig und fernab von Vorurteilen eine neue Sprache, eine Sprache „Kunst“ spricht.
Nach der intensiven Phase gipfelte alles in zwei beeindruckenden Performances in Eriwan. Was für ein großartiges Gefühl, einen vollen Saal im NCA – Small Theater zu füllen und diesen Moment gemeinsam zu feiern! Die, die nicht dabei sein konnten, können ab Dezember unseren Dokumentarfilm zum Projekt genießen. Und besonders erfreulich: Aus diesem inspirierenden Austausch sind bereits gleich zwei neue Projekte für das nächste Jahr entstanden!
Die gesamte Projektentwicklung wurde in einem Kurzfilm dokumentiert, um die gewonnenen Erkenntnisse zu teilen und als Grundlage für zukünftige Aktivitäten zu nutzen. Im Sinne der Nachhaltigkeit und mit der Unterstützung unserer Partner vor Ort können die Ergebnisse mehrfach präsentiert, diskutiert und das Projekt somit auch repliziert werden. Zudem werden die Videoergebnisse des Projekts auch in Deutschland gezeigt.
High Art Bureau übernimmt das gesamte Projektmanagement von der Konzeption bis zur Evaluation und Dokumentation.
Abonniert unseren Instagram-Kanal, um auf dem Laufenden zu bleiben und spannende Einblicke in unser Projekt und kommende Events zu erhalten.
Unser Künstlerteam
Larisa Afanaseva (Russland / Deutschland), Regisseurin und Spielleiterin des Zirkus Upsala. Mit der Gründung des Zirkus Upsala hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen aus schwierigen sozialen Verhältnissen durch die Zirkuskunst neue Perspektiven zu eröffnen und ihre persönliche Entwicklung zu fördern. Im Exil in Zeitz (Sachsen-Anhalt) hat sie eine Filiale des Zirkus Upsala gegründet und arbeitet intensiv mit geflüchteten Kindern in der Region.
Ilja Gindin, Klarinettist, bekannt für seine Leidenschaft für Klezmer-Musik, die er seit über 20 Jahren fördert. Er hat auf Bühnen in über 25 Ländern, darunter die USA, Kanada, China, Israel und Mongolei, gespielt. Musiker der Gruppe „Dobranotsch“. Zu seinen bemerkenswerten Projekten gehört das „Engel Ensemble“, das 2019 durch Deutschland tourte und das Publikum mit jüdischer Musik aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert begeisterte.
Denis Vedmetskiy (Russland in Exil), Musiker, Schlagzeuger, spielt ungewöhnliche Schlag-Instrumente.
Artak Khachatryan (Armenien), Duduk-Musiker, der dieses traditionelle armenische Blasinstrument meisterhaft beherrscht. Seine Musik kombiniert klassische Klänge mit modernen Elementen und schafft so eine ganz besondere Atmosphäre. Oft arbeitet er mit anderen Künstlern zusammen und trägt somit zur Verbreitung der Duduk-Musik auf internationalen Bühnen bei.
Dimitri Lekveishvili (Georgien) – Dimitri Lekveishvili ist ein vielseitiger Saxophonist, Multiinstrumentalist, Komponist und Arrangeur.
Alica Paeske (Deutschland) – Choreografin, professionelle Tänzerin, Model und Gründerin des Social Startup sPERANTO worldwide. Sie hat sich auf Hip Hop (Oldschool), Commercial und Salsa spezialisiert und integriert zudem Elemente aus Lyrical Jazz, Popping und Waacking in ihre Choreografien. Alica arbeitet für namhafte Kunden in der TV-, Online- und Print-Werbung, im Kino sowie bei Events und Musikvideos. Zu ihren bisherigen Partnern zählen die Black Eyed Peas, ING und Unitymedia, und sie hat in Shows wie „The Dome“ und „Wetten, dass..?“ getanzt.
Hasmik Tangyan (Armenien) – Darstellerin, Choreografin und Tanztherapeutin. Seit 2017 konzentriert sich ihre Arbeit auf die Auseinandersetzung mit historischen und nationalen Identitätsfragen im Kontext des zeitgenössischen Tanzes in Armenien. 2018 gründete sie das Contemporary Choreography Lab (CoChoLab Armenia), wo sie die Contemporary Dance School leitet.
Unsere Partner:
Unison NGO for Support of People with Special Needs ist eine führende Organisation mit dem größten Netzwerk in Armenien. Sie setzt sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Armenien ein. Mit dem Ziel, die vollständige Inklusion von Menschen mit Behinderungen zu erreichen, entwickelt und implementiert Unison regelmäßig geförderte Projekte und andere Aktivitäten, die darauf abzielen, die physische Zugänglichkeit und den Zugang zu Informationen zu verbessern, Inklusion von Menschen mit Behinderungen in das Arbeitsleben zu fördern, inklusive Bildung zu unterstützen, Koordination und Zusammenarbeit zwischen Behindertenorganisationen zu verbessern und andere Initiativen durchzuführen, die auf die Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Integration von Menschen mit Behinderungen abzielen.
Zirkus Upsala e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die seit 2000 in St. Petersburg mit den Methoden der Zirkuspädagogik Kinder und Jugendliche aus sozialen Risikogruppen in die Gesellschaft reintegriert. Aufgrund der politischen Lage mussten die Mitglieder der Organisation nach Deutschland fliehen, wo sie jetzt das professionelle Zirkus- und Theaterkunst direkt mit Sozial- und Flüchtlingsarbeit verknüpfen.
Antares Media Holding ist ein Verlag, eine Druckerei, eine Werbe- und Marketingagentur, die moderne Technologien einsetzt, um eine hohe Qualität der Produkte zu gewährleisten. Das Unternehmen wurde 1992 gegründet und hat bis heute mehr als 2000 Bücher veröffentlicht.
InForm – Platform for Inclusive Minds unterstützt die Entwicklung der intklusiven Kunst in Georgien
Georgian Down Syndrome Association wurde von Eltern und einem Erwachsenen mit Down-Syndrom gegründet.
Die Mission des Vereins ist es, eine würdige und gleichberechtigte Umgebung für Menschen mit Down-Syndrom zu schaffen. Der Verein setzt sich für die volle Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Down-Syndrom am öffentlichen Leben ein, stärkt ihre Familien, lobbyiert für bedarfsgerechte Dienstleistungen, unterstützt ein unabhängiges Leben und sensibilisiert die Öffentlichkeit.
Arvestaran Creative Development Center schafft ein sicheres und unterstützendes Umfeld, in dem benachteiligte Gruppen und die Gemeinschaft im Allgemeinen eine inklusive und bewusste Gesellschaft aufbauen können. Das Zentrum unterstützt Menschen mit Autismus und anderen Entwicklungsstörungen aller Altersgruppen bei der Entwicklung und Förderung ihrer Lebens-, Sozial- und Selbsthilfefähigkeiten. Arvestaran arbeitet auch mit jungen Erwachsenen in besonders schwierigen Situationen.
Arvestaran bietet Beratung und kreative Therapieangebote wie Kunst, Musik, Tanz und Handwerk, Bildungsangebote wie Vorschul- und Berufsausbildung, Capacity Building für Fachkräfte, Advocacy Hub.
Ukrainian Forum NGO Dopomoga.am ist ein humanitäres Projekt, das Flüchtlingen aus der Ukraine und Artsakh hilft. Sie wollen die Welt zu einem besseren Ort für diejenigen machen, die sich in schwierigen Situationen befinden.
Kovcheg – Ковчег – Helping emigrants who left Russia because of the war unterstützt russische Emigrant:innen, die die militärische Aggression gegen die Ukraine missbilligen und für sich keine Chancen sehen, in Putins Russland zu leben.
Bilder: Sergei Tsirkunov, Noy Stepanyan
Das Projekt wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert: