Community „Nachhaltigkeit verbindet Berlin“

In der heutigen Gesellschaft dreht sich alles um Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung. Es gibt immer mehr Initiativen, Projekte und Institutionen, die sich dem Thema verschrieben haben.

Doch was bedeutet Nachhaltigkeit? Und wie nachhaltig sind die Unternehmen und Projekte in Berlin tatsächlich?

In unserem Format – nachhaltige Touren – gehen wir diesen Fragen gemeinsam mit allen Interessierten nach. Unsere Touren haben den Fokus auf nachhaltige Prozesse in Unternehmen, deren Aufbau sowie den damit verbundenen Herausforderungen.

Anmelden können sich alle interessierten Berliner:innen. Insbesondere bietet dieses Format Insights für Arbeitgeber:innnen und -nehmer:innen nachhaltiger Unternehmen sowie Entscheidungsträger:innen von Organisationen und Initiativen, die sich auf den Weg in die Nachhaltigkeit machen wollen. Wir wollen zu einem intensiven Austausch anregen, der Impulse für die Teilnehmer:innen liefert sowie ein Netzwerk für ein nachhaltiges Berlin initiieren. Die Teilnahme ist kostenlos. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: pr@highartbureau.com

Zur Präsentation

 

Vergangene Touren

1.10.2024, 16:00 Uhr

Die Zukunft des nachhaltigen Konsums: Führung durch NochMall (Auguste-Viktoria-Allee 99 • 13403), das erste Kaufhaus für Gebrauchtwaren in Berlin

In der NochMall werden nicht nur Möbel, Kleidung, Elektrogeräte, Haushaltswaren, Spielzeug, Bücher und vieles mehr auf über 2.000 Quadratmetern verkauft, um ihnen ein zweites Leben zu geben, sondern die NochMall ist ein Erlebnisort für Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung.

Bei unserer exklusiven Führung durch die NochMall mit Betriebsleiterin Melanie Gille konnten wir einen tiefen Einblick in die Philosophie und die Ziele dieses wegweisenden Konzepts.

In einer Welt, die sich zunehmend mit den Auswirkungen des Konsums auf unsere Umwelt auseinandersetzt, bietet die NochMall eine inspirierende Alternative und leistet einen Beitrag zum Schutz unserer Ressourcen und zur Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks. Dabei stellt sie Trendsettern, Initiativen und Unternehmen Flächen für die Präsentation nachhaltiger Produkte, Repair-Cafés, Upcycling-Workshops und Veranstaltungen mit Vorreiterinnen und Vorreitern aus der Re-Use- und Umweltszene zur Verfügung.

Copyright: © WOLFGANGSON.COM

 

5.09.2024, 16:00 Uhr

Schwammstadttour durch das Quartier an der Rummelsburger Bucht

Was an der Rummelsburger Bucht in den 90er-Jahren geschaffen wurde, ist heute Vorbild für die ganze Stadt: Berlin soll Schwammstadt werden. Gemeint ist die Fähigkeit einer Stadt, Regenwasser wie ein Schwamm zu speichern, um es dann zu verdunsten, zu versickern oder zu nutzen. Anstelle einer Regenwasserkanalisation sind blau-grüne Maßnahmen wie Dachbegrünungen, wasserdurchlässige Flächenbefestigungen oder bepflanzte Versickerungsanlagen gefragt.

Im Rahmen unserer Community-Touren „Nachhaltigkeit verbindet Berlin“ waren wir gestern trotz der Hitze im Schwammstadtquartier an der Rummelsburger Bucht unterwegs. Gemeinsam mit der Berliner Regenwasseragentur und dank unserer großartigen Expertin Grit Diesing haben wir viel über den natürlichen Wasserkreislauf von Niederschlag, Versickerung und Verdunstung im Berliner Stadtgebiet gelernt.

Das Schwammstadtquartier soll als Vorbild für ganz Berlin dienen, um die aktuellen Probleme mit Niederschlag und Abwasser anzugehen. Derzeit fließt Regenwasser oft ungenutzt in den Mischkanal und gelangt bei Starkregen ungeklärt in die Spree. Im Schwammstadtquartier hingegen wird das Wasser direkt vor Ort zurückgehalten, versickert oder verdunstet, wodurch Grünflächen bewässert werden und die Umgebung durch Verdunstung zusätzlich gekühlt wird. 

Die Maßnahmen – eine Kombination aus Rückhalt, Entsiegelung, Abkopplung, Versickerung und Verdunstung – sind die Zukunft des Städtebaus!

18.07.2024, 10:00 Uhr: CO2-neutrale Eisproduktion. Zu Besuch bei der Florida-Eis Manufaktur (Am Zeppelinpark 53 • 13591 Berlin)

Florida Eis ist nicht nur für sein köstliches Eis bekannt, sondern auch für seine CO2-neutrale Eisproduktion. Der Inhaber, Olaf Höhn, zeigte uns mit Begeisterung die neuen Technologien und innovativen Ansätze, die in der Manufaktur zum Einsatz kommen. Besonders beeindruckend ist, dass das Eis klimaneutral und in Handarbeit hergestellt wird, wodurch auf den Einsatz von Pumpen und Dosieranlagen verzichtet werden kann.Besuch bei Florida-Eis Manufaktur, Zitate Teilnehmender

Die gesamte Energie für die Produktion wird durch Photovoltaik, Solarthermie und Wärmerückgewinnung aus der Kältetechnik gewonnen. Ein CO2-Ticker im Werk zeigt die beeindruckende Bilanz: Seit 2013 hat das Unternehmen mehr als 6.105 Tonnen CO2 eingespart und wurde dafür als „Musterbetrieb der Bundesregierung“ ausgezeichnet.

Natürlich durfte auch eine leckere Eisprobe nicht fehlen. Das Mandarineneis hat uns besonders gut geschmeckt. Für alle, die nicht vor Ort dabei sein konnten: Florida-Eis gibt es auch im Online-Shop.

Wir freuen uns sehr über die zahlreiche Teilnahme an dieser Tour. Die Begeisterung der Teilnehmer:innen für dieses Vorreiterunternehmen war groß, und es ergaben sich viele interessante Gespräche und neue Kontakte. Besonders schön war, dass eine Gruppe der Mosaik-Berlin gGmbH an der Tour teilgenommen hat. Mosaik Berlin setzt sich für die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung und für eine inklusive Gesellschaft ein.

 

16. April, 16:00 Uhr: Elektromobilität zum Anfassen: Besuch bei der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO (Fasanenstraße 85, 10623 Berlin)

Die erste nachhaltige Tour in diesem Jahr führte zur Berliner Agentur für Elektromobilität.

Als Landesagentur unterstützt die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO den Markthochlauf der Elektromobilität sowie die Nutzung und Verbreitung innovativer, umweltfreundlicher Mobilitätslösungen für einen nachhaltigen Wirtschaftsverkehr in der Hauptstadtregion. Auf unserer nachhaltigen Tour haben wir viel Input von Anne Simgen und Luisa Arndt  erhalten.

Als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand im Land Berlin bietet die Berlin Agentur eine Erstberatung für Unternehmen, die ihr Mobilitätskonzept verändern und sich auf den Weg zu mehr #Nachhaltigkeit machen wollen. Es gibt zahlreiche Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene. Die Berliner Agentur für Elektromobilität bietet einen Überblick über diese Fördermöglichkeiten.

Viele Berliner Unternehmen haben Entwicklungspotenzial im Bereich Mobilitätsmanagement. Es gilt für jedes Unternehmen unabhängig von der Größe: Job-Bikes, Fahrgemeinschaften bilden, ÖPNV-Ticket oder effektive Kommunikation mit Mitarbeiter:innen. Neuer Trend: Individuelle Mobilitätsbudgets anbieten. Mitarbeiter:innen können selbst entscheiden, ob sie heute mit dem Fahrrad fahren, den ÖPNV nutzen oder eine Fahrgemeinschaft bilden, bekommen dafür aber einen bestimmten Betrag im Monat.

Ein weiteres Thema: Bis 2030 sollen alle Busse in Berlin elektrisch fahren. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Auch mit den Jelbi-Mobilitätsstationen kann ein breites Angebot bereitgestellt und der ÖPNV um die ganze Bandbreite der Sharing-Angebote ergänzt werden. Interessant: Jelbi-Mobilitätsstationen können auch auf dem Gelände von interessierten Großunternehmen installiert werden.

Natürlich gibt es in Berlin bereits Vorreiter, die in Sachen Mobilitätsmanagement mit gutem Beispiel vorangehen. Zum Beispiel: Axel Springer Verlag hat unter anderem viele eigene Ladestationen in der Tiefgarage und stellt Lastenräder für Mitarbeitende zur Verfügung. Und die Florida-Eis Manufaktur GmbH fährt den ersten Elektro-Lkw mit eutektischer Kühlung 100 % CO2-frei durch Berlin. Das Fahrzeug hat eine Reichweite von knapp 200 Kilometern und die Kühlung reicht nach einmaligem Aufladen bis zu zwei Tage.

Zur Präsentation.

 

12. Dezember 2023, 16:30 Uhr: Hinter den Kulissen eines nachhaltigen Hotels

„Seit 1993 tragen wir das Thema Nachhaltigkeit fest verankert in unserer DNA“, heißt es auf der Website eines der nachhaltigsten Hotels Deutschlands. Kurz vor Weihnachten hatten wir die Gelegenheit das Scandic Hotel am Potsdamer Platz von innen kennenzulernen und zu erfahren, wie das Scandic Team die Welt Stück für Stück besser macht.

Neben verschiedenen nachhaltigen Maßnahmen wie Eco Rooms, konsequenter Mülltrennung in allen Bereichen, dem Einsatz von LEDs und Energiesparlampen sowie einem Terrassenboden aus recycelten Flaschenetiketten, erfolgt eine monatliche Auswertung des Wasserverbrauchs, des Energieverbrauchs und der CO²-Emissionen. Scandic engagiert sich auch gesellschaftlich, zum Beispiel durch Blutspendeaktionen und Spenden von Lebensmitteln und Sachgütern an Organisationen und Vereine wie die Arche oder das Spatzenkino. Außerdem sponsert das Hotel die Fußballliga für Menschen mit geistiger Behinderung.

Doch damit nicht genug: Am Buffet gibt es keine Einzelverpackungen, das Wasser wird im Hotel selbst aufbereitet, mit Mineralien angereichert und mit UV-Licht behandelt. Außerdem produziert das Hotel seinen eigenen Honig mit Bienen auf dem Hoteldach und recycelt Speisereste und Frittierfett mit Refood.

Zum Abschluss der spannenden und lehrreichen Tour versorgte uns das Hotel sogar noch mit Glühwein, Smoothies und leckeren Snacks, darunter auch der hauseigene Energieriegel.

 

 

13. September 2023: zirkulierBAR – Trockentoilette, Urin, Kot: was für manche eklig klingt ist für andere ein wahrer Schatz! In unserer Tour haben wir mehr über Deutschlands einzigartige ganzheitliche Anlage zur Verwertung von Inhalten aus Trockentoiletten und qualitätsgesicherten Recyclingdüngern erfahren.

Trockentoiletten sparen nicht nur wertvolles Frischwasser, die bislang ungenutzte Rohstoffe aus dem Abfall können außerdem zu hochwertigem Pflanzendünger verarbeitet werden. Wie uns diese Schritte Richtung Kreislaufwirtschaft voranbringen, erfahren wir auf einer Tour durch die zirkulierBAR-Verwertungsanlage.

Die Mitarbeiter:innen des Start-Ups aus Brandenburg haben uns die einzelnen Verwertungsschritte erläutert und die Forschungsschwerpunkte von zirkulierBAR vorgestellt.

 

4. Juli 2023: Besuch bei der Deutschen Umwelthilfe: Greenwashing und Ökologische Marktüberwachung. Das Thema Greenwashing“ ist hochaktuell, denn die Zahl der Greenwashing-Fälle nimmt aktiv zu. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. ist als eine der wenigen Umweltschutzorganisationen in Deutschland auch ein klageberechtigter Verbraucherschutzverband. Das heißt: Die Deutsche Umwelthilfe kann auch gerichtlich gegen Unternehmen vorgehen. Dabei geht es um die aus Sicht der Verbraucherschützer irreführende Verwendung des Begriffs Klimaneutralität in der Werbung und auf Produkten. Viele Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen haben bereits Prozesse verloren und müssen auf die Bezeichnung „klimaneutrales Unternehmen“ verzichten.

Aber jede:r ist in der Lage, etwas gegen Greenwashing zu tun, egal ob große Unternehmen oder Verbraucher*innen. Vor allem: kritisch sein, Fragen stellen, sich informieren und auf glaubwürdige Labels vertrauen.

 

 

30. März 2023: Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft, zu Besuch bei Cradle to Cradle NGO (Landsberger Allee 99c, 10407 Berlin).

19. Januar 2023: Die Malzfabrik auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit (Bessemerstraße 2-14, 12103 Berlin).

Die Malzfabrik ist ein besonderer Ort inmitten Berlins, deren Fokus auf Kreativität, Kultur, Umweltbewusstsein und nachhaltigem Denken liegt. Die gründerzeitlichen Klinkerbauten – einst Europas größte Malz-Produktionsstätte – versprühen an allen Ecken ihren besonderen Charme und bieten Raum für neue Impulse und kreativen Dialog. Mit einem neuartigen, nachhaltig maximal optimierten Nutzungskonzept wird dem knapp 50.000 Quadratmeter umfassenden Denkmal seit 2005 neues Leben eingehaucht.